"Neue Zeiten brauchen Veränderungen"

In der vergangenen Woche veranstaltete der FDP-Ortsverband Aller-Ohre-Hügelland eine Podiumsdiskussion zum Thema "Digitalisierung und Bildung im ländlichen Raum." Dazu waren der Vorsitzende der Freien Demokraten Sachsen-Anhalt, Frank Sitta, MdB und Heinz-Josef Sprengkamp, Mitglied im Landesfachausschuss für Bildung und Wissenschaft eingeladen. 

Der Vorsitzende des Ortsverbandes, Dr. Martin Sobczyk, erinnerte in seinen einführenden Bemerkungen daran, dass es besonders wichtig ist, den Umgang mit den Werkzeugen der Moderne zu lehren und den Zugang zur Moderne zu trainieren. 

Frank Sitta pflichtete dem später bei: "Das Thema Digitalisierung ist ein gesellschaftlicher, kein rein technischer Prozess: Wir müssen uns fragen, wie wir das Thema Lernen allgemein sehen. Lernen ist ein kein abgeschlossener, sondern ein ständiger und altersübergreifender Prozess. Wir als FDP sind zum Beispiel dafür, Menschen in der Mitte ihres Lebens mit einem "AltersBafög" zu unterstützen, wenn sie sich neu orientieren, sich zwei Jahre um- oder weiterbilden wollen." Überhaupt sei Bildung für die Freien Demokraten der Schlüssel zum individuellen Aufstieg, betonte Sitta. "Wir müssen in Köpfe investieren und uns auf den Bildungsbereich als unsere wichtigste Ressource weiter fokussieren."

Für Heiner Sprengkamp geht mit der Digitalisierung gerade beim Thema Bildung ein tiefgreifender Wandel einher. Wissenstransfer und Expertenstatus würden sich verändern, Bildungshierarchien lösten sich auf. Mit ganz praktischen Tipps und Beispielen konnte Herr Sprengkamp die Diskussion bereichern. Er gab Antworten darauf, wie Digitalisierung mit ihren unterschiedlichen Aspekten in die Schulen auf dem Land geholt werden können. 

Ein wichtiger und ganz praktischer Hinweis für die Schulen auf dem Land: Bildungspartner identifizieren! Es gibt sie. Beispiele sind die "Diggi-Kids" der Grundschule Loburg, "Rent-a-Scientist", "Digital Days" mit den Wirtschaftsjunioren Sachsen-Anhalt oder die "Einstein-Tüftler" aus Magdeburg - es gibt viele Formate und Anbieter im Land und über die Landesgrenzen hinaus, die man aktivieren oder adaptieren kann.

In der Diskussion wurde deutlich, dass sich die Schulen dazu für externe Partner öffnen sollten, nicht zuletzt für die Vereine vor Ort. "Vor Ort im ländlichen Raum gilt es, sich in ehrenamtlichen Strukturen aufeinander zuzubewegen," erklärte Gastgeber Sobczyk am Ende des Abends. 

Einigkeit bestand in der Einschätzung, dass bei der digitalen Bildung die Eltern besser aufgeklärt und mit ins Boot geholt werden müssen. Die Freien Demokraten setzen sich jedenfalls auf politischer Ebene für die notwendigen struktureller Maßnahmen ein, wie den Breitbandausbau, modernste Ausstattung von Schulen und die notwendige Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften. 

 

(Autor: Beate Janssen, Pressesprecherin FDP Sachsen-Anhalt)